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Shownotes

Ich spreche mit Chantal Kopf über ihr frühes Interesse an der Politik, ihr Engagement bei der Grünen Jugend, ihre ehrenamtliche Arbeit und den Übergang zur Berufspolitik, wie wichtig eine junge Perspektive und der Klimaschutz in der Politik sind, über das Leben und die Arbeit als Politikerin, die Herausforderungen im Alltag, auch in Bezug auf Freunde und Familie und natürlich über ihre drei Weisheiten.

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Die letzten 10 Folgen:

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– Folge 48 – Magarethe von Stern – Schauspielerin, Künstler, Autist

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Transkription – Vorstellung:
(mittels KI erzeugt und leserlich formuliert)

Hallo Chantal, schön, dass du in meinem Podcast dabei bist.

Ja, hallo, ich freue mich auch.

Stell dich doch mal einfach kurz vor. Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Chantal Kopf, ich bin Bundestagsabgeordnete. Seit der letzten Wahl, also seit ungefähr zweieinhalb Jahren, vertrete ich den Wahlkreis Freiburg im Deutschen Bundestag. Ich habe den Wahlkreis Freiburg direkt gewonnen und bin bei Bündnis 90/Die Grünen. Wie lange ich das schon mache? Also, ich wurde bei der letzten Wahl in den Bundestag gewählt, aber Politik mache ich schon viel länger, allerdings ehrenamtlich. Seit ich 18 Jahre alt bin, engagiere ich mich hier in Freiburg, zuerst bei der Grünen Jugend und dann bei der Grünen Partei. Ich war unter anderem Vorsitzende der Grünen in Freiburg und Mitglied im Landesvorstand. Bei der Bundestagswahl 2021 habe ich dann den Sprung in die Berufspolitik gewagt.

Und wie kam’s dazu, dass du mit achtzehn so aktiv in die Politik gegangen bist?

Ich war schon immer sehr politisch interessiert. Manchmal kann man das gar nicht so genau begründen, vielleicht ist es familiär bedingt. Meine Familie ist auch sehr politisch, es wurde immer viel diskutiert, auch aus unterschiedlichen parteipolitischen Perspektiven. Für mich war das Thema Klimaschutz und die Bewahrung einer lebenswerten Zukunft immer ein zentrales Motiv. Deshalb bin ich zu den Grünen gegangen, als ich nach Freiburg zum Studium gezogen bin.

Wie muss man sich das vorstellen, wenn du sagst, du hast das anfangs ehrenamtlich gemacht und dann den Sprung in die Berufspolitik gewagt? Hast du vorher normal gearbeitet und nebenher Politik als Ehrenamt gemacht? Was hast du da gearbeitet?

Ja, auch in der Politik tatsächlich. Ich habe hier in Freiburg Politikwissenschaft studiert und meinen Master im Bereich internationale Politik und Handelspolitik gemacht. Neben dem Studium habe ich nicht nur viel ehrenamtlich gemacht, sondern auch fast immer gearbeitet, da ich nicht aus dem reichsten Elternhaus komme. Ich hatte Nebenjobs, oft in grünen Abgeordnetenbüros, wo ich durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten Kontakte geknüpft habe. Ich habe für meine Vorgängerin Kerstin Andreae im Wahlkreisbüro gearbeitet und nach dem Studium auch eine Weile für einen Landtagsabgeordneten in der Ortenau. Dann kam die Bundestagswahl und ich habe den Sprung in die Berufspolitik gemacht. Es war eine klassische Parteikarriere, was nicht alle gut finden, aber ich glaube, wenn man junge Menschen im Parlament haben will, braucht es auch das politische Know-how und die Erfahrung. Trotzdem sind unterschiedliche Biografien wichtig, auch junge Perspektiven.

Und ist das ein Motto von dir, junge Perspektiven zu stärken?

Ja, absolut. Wir Grüne senken auch den Altersdurchschnitt im Bundestag. Es ist wichtig, die Lebensrealität junger Menschen zu spiegeln. Neben dem Klimathema sehen wir, dass junge Menschen sich zunehmend mit materieller Sicherheit und Sorgen um ihre Zukunft beschäftigen. Daher ist es relevant, dass politische Parteien seriöse Angebote beim Thema Rente machen. Ich wünsche mir mehr Engagement von den Jugendparteien, dass eine generationengerechte Rente diskutiert wird. Auch wenn das nicht mein Hauptaufgabenfeld ist, beschäftige ich mich damit, weil es an meinem Alter liegt.

Du hast vorhin gesagt, du bist nach Freiburg gezogen. D.h. du kommst du nicht aus Freiburg. Was hat dich hierher verschlagen?

Ich komme ursprünglich aus Baden-Baden. Meine Familie ist aus beruflichen Gründen zwischenzeitlich nach Mainz gezogen, aber ich habe immer den Schwarzwald vermisst. Nach dem Abitur sind wir nach Baden-Baden zurückgezogen. Für mich war klar, dass ich in der Region bleiben möchte und Freiburg ist einfach eine sehr coole Stadt. Das hat für mich eine Rolle gespielt.

Hast du neben der Politik auch andere Interessen oder Hobbys, die dich aus dem Politikalltag herausholen?

Ja, absolut. Es ist extrem wichtig, dass es Aktivitäten gibt, bei denen man abschalten kann. Für mich ist das neben einem guten Buch vor allem das Kochen. Ich liebe es, abends etwas Leckeres zu kochen, zum Beispiel eigene Pasta zuzubereiten. Das ist eine Tätigkeit, bei der man händisch arbeitet und nicht an elektronischen Geräten hängt. Außerdem versuche ich, zwischendurch Sport zu machen, hauptsächlich zu Hause. Es ist wichtig, auch auf den eigenen Körper zu achten, sowohl mit gutem Essen als auch mit Bewegung.

Wie ist es im Freundeskreis, wenn man Berufspolitikerin ist? Wird das Thema Politik dann gemieden oder wollen deine Freunde deine Meinung hören?

Das ist sehr unterschiedlich. Leider habe ich nicht ständig Zeit, mich abends mit Freunden zu treffen. Eine sehr gute Freundin, die in Berlin lebt, sehe ich vielleicht zweimal im Jahr. Manche Freunde, die weniger Bezug zur Politik haben, fragen gar nicht danach. Bei anderen ist es schon ein Thema, aber ich kann auch deutlich machen, dass ich nicht immer über Politik reden möchte. Es gibt viele andere spannende Dinge im Leben der Menschen, die ebenfalls wichtig sind.

Du hast gesagt, du hast nicht so viel Zeit, Freunde zu treffen. Ist das also wahrscheinlich mehr als eine 40-Stunden-Woche?

Ja, es ist mehr als eine 40-Stunden-Woche. Das ist aber auch klar, das weiß man vorher. Es hängt davon ab, ob gerade Sitzungswoche in Berlin ist oder ob ich im Wahlkreis bin. Die Arbeit im Wahlkreis ist mir extrem wichtig, nicht nur wegen des Direktmandats, sondern weil es für politische Arbeit essentiell ist, die Realitäten der Menschen, Vereine und Unternehmen zu kennen und die Auswirkungen von Gesetzen mit ihnen zu besprechen. Im Wahlkreis ist es nicht so fremdbestimmt wie in Berlin. Hier kann ich selbst entscheiden, welche Terminanfragen ich annehme oder mit wem ich über ein Thema sprechen möchte. Daher beginne ich den Tag nicht immer um sieben Uhr, weil das wirklich nicht meine Zeit ist. Stattdessen arbeite ich normal den Tag über, habe zwischendurch Bürozeit und öfter auch abends oder samstags Termine. In Berlin hingegen ist es sehr fremdbestimmt. Es gibt viele Termine, die von der eigenen Fraktion vorgegeben sind. Als europapolitische Sprecherin leite ich die AG Europa in unserer Fraktion, was verschiedene Gremiensitzungen montags und teilweise dienstags sowie die Fraktionssitzung und mittwochs die Ausschüsse bedeutet. Man kann wenig selbst gestalten, außer einigen Sachen drumherum. Plenumssitzungen und Vorbereitungen für den nächsten Tag führen dazu, dass ich oft von 7:30 oder 8 Uhr bis 22 Uhr arbeite, was an solchen Tagen auf 13 bis 14 Stunden kommt. Das ist einfach so.

Wenn Du mehr über Chantal Kopf und ihre drei Weisheiten wissen möchtest, dann höre jetzt den Podcast.