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Shownotes

Ich spreche mit Theresa & Ferdinand Schulz über ihre Idee von nordesign und wie sie aus Alltagsprodukten durch Design und Nachhaltigkeit Lieblingsprodukte machen, wie es ist, als Geschwister zu gründen, familiäre Einflüsse auf ihre unternehmerische Tätigkeit, den Umgang mit Herausforderungen, wie sie sich an die Themen E-Commerce und Einzelhandel gewagt haben, ihre persönliche Weiterentwicklung und natürlich ihre drei Weisheiten.

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Die letzten 10 Folgen:

– Folge 55 – Prof. Rainer Schmelzeisen – Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg und Künstler
– Folge 54 – Sarah Böning – Gründerin, Speakerin & Recruiting Beraterin
– Folge 53 – Florian Städtler – Gründer und Verbündeter bei Spielplan4
– Folge 52 – Sönke Meinen – Gitarrist, Komponist und Geschichtenerzähler
– Folge 51 – Phillip Grimm – Geschäftsführer der Grimm Water Solutions GmbH
– Folge 50 – Marlene Körschges – Managerin bei f.u.n.k.e. und Gründerin von ADULTY
– Folge 49 – Fabian Döring – Behindertenradsportler im Nationalkader
– Folge 48 – Magarethe von Stern – Schauspielerin, Künstler, Autist
– Folge 47 – Michael Habighorst – Unternehmensberater, Weiterdenker und Autor
– Folge 46 – Saskia Moes – Medienpädagogin & Projektleiterin von Gaming ohne Grenzen

Transkription – Vorstellung:
(mittels KI erzeugt und leserlich formuliert)

Hallo Theresa, Hallo Ferdinand. Schön, dass ihr in meinem Podcast dabei seid.

Hi, ja danke, dass wir heute bei dir sein dürfen. Hi Stefan, ja auch vielen Dank von meiner Seite. Wir freuen uns total.

Ihr habt auf eurem LinkedIn-Profil den Slogan: „We make things you need into things you love.“ Also ihr verwandelt Dinge, die man braucht, in Dinge, die man liebt. Könnt ihr das etwas genauer erklären? Stellt euch doch auch mal kurz vor und erklärt, was dieser Slogan bedeutet.

Ja, total gerne. Also genau, wir sind Theresa und Ferdinand Schulz oder gerne bei mir auch tatsächlich einfach Tessa. Und wir sind Gründer von Nordesign. Haben wir vor drei Jahren gegründet und parallel dazu oder schon seit seit längerer Zeit, seit Anfang an, sind wir aber auch Geschwister. Das heißt, wir haben als Geschwister gegründet und mit Nordesign wollen wir genau das, was du eben schon auf Englisch gesagt hast, umsetzen bei alltäglichen Haushaltsgegenständen. Also wir schauen uns mit Fokus auf den Küchenraum an, welche alltäglichen Produkte jeder Kunde so nutzt und wollen die einfach ein bisschen schöner gestalten. Nachhaltigkeit ist bei uns immer die Basis. Das heißt, Nachhaltigkeit und Design bringen wir in diesen alltäglichen Haushaltsprodukten zusammen, möchten die einfach zu Lieblingsprodukten im Zuhause gestalten. Um vielleicht ein konkretes Beispiel zu geben: Jeder kennt, glaube ich, den gelben Kunststoffschwamm bei sich zu Hause oder die unästhetische Spülmittelflasche aus Plastik daneben. Solche kleinen Produkte schauen wir uns an und verwandeln die zum Beispiel in schwarze, schlichte, kompostierbare Spülschwämme oder eine ästhetische Braun-Glas-Flasche, die dann einfach hochwertig aussieht. Und verändern so eben diese kleinen Produkte zu Hause.

Und es geht nur um Küchenutensilien?

Genau, damit hat’s letztendlich angefangen. Wir sind damals 2021 gestartet mit einem Spülmittel und haben das Produkt als Basis herangezogen und dann einfach ein bisschen drumherum entwickelt, Spülmittelspülschwämme dazu. Mittlerweile bewegen wir uns tatsächlich dann auch schon im erweiterten Küchenraum, sage ich mal. Wir haben teilweise auch Duftkerzen. Die kannst du nach dem Kochen zum Beispiel anzünden und dann so den Kochgeruch ein bisschen loswerden. Aber wir bewegen uns langsam da auch ein bisschen raus Richtung Badezimmer und auch Interior-Bereich. Aber der Kernfokus liegt definitiv schon noch in der Küche.

Wie kam es zu dieser Idee?

Tatsächlich mit unserem allerersten Produkt, da haben wir gesagt, das braucht die Welt mehr. Wenn man das aus Gründerperspektive immer so sagen kann, tatsächlich ein Spülmittel zum Sprühen. Das war unsere erste Produktidee, mit der wir gestartet sind, dass man praktisch diese klassische Spülmittelflasche ändert und da haben wir gesagt, so ein Sprühkopf ist einfach super interessant und effizient, wenn man einfach nicht so viel Spülmittel braucht. Man kann das auch mal kurz für irgendwie eine Oberfläche nutzen oder den Herd und braucht einfach viel, viel weniger Spülmittel. Die Idee war einfach, da sich jahrelang, glaube ich, keiner mehr das Thema Spülen angeschaut hat, weil heutzutage wandert ja alles in die Spülmaschine und wir spülen eigentlich nur noch ganz wenige Dinge im Haushalt. Vielleicht sind das mal die Sektgläser oder irgendein Brotschneidebrett und für die brauchen wir einfach nicht mehr dieses Konzentrat mit einem vollen Spülbecken mit Wasser, sondern brauchen einfach ein bisschen mehr sparsamere, effizientere Lösung. So kam dieser innovative und nachhaltigere Gedanke und dann haben wir gesagt, das Ganze kann man auch noch mit einem hübschen Design verbinden und so war das Spülmittel zum Sprühen das erste Produkt bei uns im Store und ist tatsächlich heute auch noch eine unserer Bestseller. Wir sind im E-Commerce aber auch im Retail unterwegs und haben uns so nach und nach einfach verschiedene Produkte im Bereich der Küche angeschaut.

Wie kam es dazu, dass ihr als Geschwisterpaar gegründet habt? Das sieht man jetzt auch nicht so oft in der Gründerszene, dass Geschwister gründen.

Interessante Frage. Wie kam’s dazu? Ich meine, wir hatten eigentlich schon immer Ideen und ich glaube, ich war auch eher so ein bisschen der kreative Kopf von uns zwei, der immer mal wieder die eine oder andere Idee hatte, den Einfall, aber leider nie zur Umsetzung kam. Ich hatte mir auch damals Dinge überlegt, die ich eventuell mit einem guten Freund gemeinsam starten kann. Aber da kam einfach nicht der Drive und dieses „wir machen jetzt einfach mal“. Das ist so genau der springende Punkt. Am Anfang jeder Gründerstory, du musst einfach mal den ersten Schritt machen und wenn du den nicht tust, dann passiert halt auch nichts. Gemeinsam tut man sich da einfach leichter. Wir haben 2020 oder Ende 2020, als wir alle noch in Corona-Lockdowns daheim und sozial auch teilweise etwas isoliert gefangen waren, uns einfach mal gesagt, wir starten jetzt was. Daraus ist dann Nordesign entstanden. Unsere Mutter ist Geschäftsführerin von einer kleineren Firma und aus dieser Familienschiene von der Mutter kam tatsächlich auch die Selbstständigkeit ein bisschen, die uns dann auch in die Wiege gelegt wurde. Die haben wir dann in dem Zeitraum für uns entdeckt und mit der Motivation sind wir dann gemeinsam in diese ersten Schritte gestartet. Wenn man dann, ich sage mal, das erste Produkt wirklich an eine fremde Person verkauft – am Anfang kaufen ja immer Friends and Family, um dich zu supporten – aber wenn das erste Produkt sozusagen an eine fremde, unbekannte Person verkauft wird, dann hast du halt sozusagen Blut geleckt und machst dann einfach weiter. Seitdem geht die Journey, die am Anfang vielleicht auch mit einem leichten Joke mal gestartet wurde, hat jetzt eine gewisse Ernsthaftigkeit und Größe erreicht und bisher meistern wir das ganz gut zu zweit.

Gab es Situationen, in denen ihr euch gewünscht habt, keine Geschwister im Business zu sein?

Ja, das muss wahrscheinlich jeder für sich beantworten. Aber ich glaube, die Vorteile überwiegen. Man weiß einfach ganz genau, auf wen man sich da einlässt, man kennt den anderen dann doch schon ziemlich gut seit Anfang an. Was wir eben merken, ist, dass man weiß, man kann sich auf den anderen immer verlassen, man kann sich auch super ehrlich immer die Wahrheit sagen. Da hat man bei einem anderen Geschäftspartner vielleicht noch eine Hürde. Bei uns wissen wir einfach, selbst wenn wir mal einen Streit haben, ist der recht schnell wieder vergessen und man kann einfach am nächsten Tag weitermachen. Ich glaube, was vielleicht schon ein Punkt ist, den wir jetzt zum Beispiel auch in unserem neuen Büro merken: Man sitzt einfach sehr viel aufeinander. Das ist mit einem Geschäftspartner auch so. Da braucht man einfach ein paar Spielregeln, die sich vielleicht von einer Geschwisterbeziehung zu einer Geschäftsbeziehung unterscheiden. Denn in einer Diskussion ist es vielleicht dann mal emotionaler, wenn man das aus anderen Themen aus der Familie kennt. Geschäftlich muss man da dann doch einfach differenzieren. Gerade bei ein paar Diskussionsthemen muss man Spielregeln definieren, die anders sind, als man sie als Geschwister kennt. Grundsätzlich würde ich sagen, überwiegen die Vorteile. Ich glaube, deswegen machen wir das Ganze auch noch. Aber auch da: Zu wissen, mit wem man ein Business gründet, ist sehr wichtig. Das ist die komplette Basis für das Unternehmen. Dass es da keine Probleme gibt, sondern dass man die gleichen Werte und die gleiche Vision teilt, Spaß an der Zusammenarbeit hat. Das ist wirklich die Basis für den Erfolg des Unternehmens, dass die Personen dahinter gut miteinander arbeiten und klarkommen.

Was war bisher eure größte Hürde, unabhängig vom Geschwister-Thema? Wirklich einfach aufs Business bezogen.

Es gab einige Hürden. Als Start-up läufst du eigentlich immer von Hürde zu Hürde, von der nächsten Wachstumsschwelle, vom nächsten Zweifel in die nächste Chance hinein. Ich hatte gestern einen Vortrag beim Gründermotor in Baden-Württemberg und da kam die gleiche Frage auf. Ich habe geantwortet, dass es viele Hürden gab und in jeder Zeitschiene eine andere Hürde, die du als Herausforderung vor dir hast. Wenn man es runterbricht, dann waren wirklich die größten Hürden, die wir hatten, der Insolvenzfall eines Logistikpartners, der für uns auch teilweise Produktionsumfänge abgewickelt hat. Er war von heute auf morgen insolvent. Wir haben dann die Ware über Nacht mit einem LKW zu einem neuen Partner bringen dürfen und können. Da hatten wir Riesenglück, dass wir so ernsthaft aufgenommen wurden und uns als Kunden betreut wurden. Das war mit Sicherheit eine Riesenchallenge. Ungefähr zeitgleich kam eine sehr große Bestellung von einem größeren Partner aus der Schweiz, die wir natürlich nicht produzieren konnten, weil der Partner ausgefallen war. Wir haben dann in einer Nacht- und Nebelaktion Maschinen gekauft, um das Ganze umzusetzen. Wir haben uns da selbst reingearbeitet, standen da teilweise auch zwei, drei Wochen lang selbst ohne das Business weiterzuentwickeln. In den Zeiten fragst du dich schon, ob das wirklich das ist, worauf du Bock hast und ob das alles sinnvoll ist, was du tust. Das sind diese Herausforderungen, die du als Gründer täglich meistern musst. Mal sind sie größer, mal sind sie kleiner. Aktuell kämpfen wir teilweise auch mit Lieferschwierigkeiten von Lieferanten, die dann auch einen größeren Impact haben könnten. Deine Schwelle als Unternehmer wächst mit der Zeit. Du reifst persönlich mit den Herausforderungen und kannst im Alltag besser damit umgehen.

Wenn Du mehr über Theresa & Ferdinand Schulz und ihre drei Weisheiten wissen möchtest, dann höre jetzt den Podcast.